„Es scheint, als ließe sich hier eine Architektur auf quasi natürliche Weise aus den Bedingungen der Konstruktion entwickeln, eine Architektur,die sich selbst erklärt und die ihre Wirkungsweise [...] in der Erscheinung der Stäbe und Verbindungen verständlich macht.“ Martin Tschanz, Stand der Dinge, in: archithese, 05/1995
Vokabular Filigranbau
Baukonstruktion 1, 1. Semester BA
Wintersemester 2021/22
Wissenschaftliche Mitarbeit: Katharina Benjamin, Pia Brückner, Lina Thürer
Der Holzbau, eine historische Bauweise, die sich in der Vergangenheit vornehmlich im ruralen Raum verorten lies, erlebt seit einiger Zeit eine Neubelebung. Auf die drohenden Krisen und drängenden Fragen unserer Zeit - Ressourcenknappheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit - scheint der nachwachsenden Baustoff Holz Lösungen und Antworten zu versprechen. Gleichzeitig müssen wir uns neuen Herausforderungen durch Technisierung und industrielle Verarbeitung stellen - auch hier muss die Umweltverträglichkeit im Einzelfall geprüft werden. Holz ist ein CO2-neutrales Material, kann lokal produziert werden und erleichtert den Bauprozess durch ein hohes Maß an Vorfertigung. Wir vermitteln das Bauen mit Holz in Theorie und Praxis. In drei Übungen wird der Bezug zwischen architektonischen Konzepten und baukonstruktiver Ausformulierung thematisiert. Durch die Analyse gebauter Beispiele aus dem immer breiter werdenden Spektrum des modernen Holzbaus und dem Extrahieren ihrer baukonstruktiven Essenz soll ein Gespür für die Bedingtheit dieser Kategorien untereinander entwickelt werden. Erkenntnisse, Thesen und offene Fragen aus den beiden Vorübungen Analyse und Essenz werden zuletzt in einem eigenständig konzipierten Entwurf angewendet, erprobt und beantwortet.